Portal-Projekt der IBM: Stundensatz 325 Dollar

10. Oktober 2005 von Wolfgang Sommergut

Tristan Yates berichtet auf Kuro5hin von einem Projekt der IBM Global Services, das mit einem Kostenexzess endete. Die stolzen Honorare kamen nach seinen Angaben nicht zustande, weil die IBM ihre besten Leute für ein schwieriges Vorhaben einsetzten. Vielmehr ging es um die Einrichtung eines Portals mit relativ bescheidener Backend-Integration. Die Kosten explodierten vor allem deshalb, weil die IBM einen Subunternehmer beauftragte, der seine Mannschaft kurzfristig über Jobbörsen wie Monster oder Careerbuilder zusammenheuerte.

Der zahlte seinen Leuten durchschnittlich 100 Dollar die Stunde und verlange von der IBM 165 Dollar. Diese wiederum stellte dem Auftraggeber 325 Dollar in Rechnung. Bei diesem handelte es sich übrigens um einen Rüstungskonzern, der im Golfkrieg viel Geld verdient hatte. Interessant finde ich, dass ein Berater aud dem beteiligten IBM-Team in einem Kommentar Stellung zu den Vorwürfen bezieht. Er wendet ein, dass die Darstellung schon deshalb nicht stimmen könne, weil das Management des Auftraggebers mit der Arbeit zufrieden gewesen sei und daher der IBM weitere Aufträge erteilt habe.

Nach meiner Erfahrung ist es allerdings kein ungewöhnlicher Vorgang, dass die Verantwortlichen auf beiden Seiten eines verunglückten Projekts zusammenhalten wie Pech und Schwefel. Das Management des Auftraggebers sieht im Dienstleister häufig einen natürlichen Verbündeten gegen die eigenen Mitarbeiter, die oft schon früh die Fehlentwicklung eines Projekts erkannt und kritisiert haben.

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