Antisemetismus im Open-Source-Lager

31. Juli 2006 von Wolfgang Sommergut

Ein finnischer Entwickler verlässt das PHP-Projekt aus Protest gegen die Bombardierung eines UN-Postens im Südlibanon. Was hat das mit PHP zu tun? Die israelische Firma Zend spielt eine führende Rolle in der PHP-Entwicklung. Sie hat sich zwar nirgendwo zum derzeitigen Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah geäußert, geschweige denn die Bombardierung des Libanon gut geheißen. Aber das schert den finnischen Programmierer nicht. Der hat ohnehin ein anderes Problem, wie seine antisemitischen Pöbeleien zeigen. Falls es jemand geglaubt hat: Open Source bedeutet keine moralische Überlegenheit, auch wenn manche Repräsentanten freier Software diesen Eindruck erwecken wollen.

[Via WWWorker]

Kategorie: Open Source Ein Kommentar »

Eine Antwort zu “Antisemetismus im Open-Source-Lager”

  1. In meinem Eintrag habe ich die seltsam anmutenden Aussagen aus dem Chat-Log weggelassen und nicht einmal darauf verlinkt.
    Sollte die Aussage, daß ein Freund (oder zumindest Bekannter) Taskinens bei der Bombardierung des besagten UN-Stützpunkts durch isrealische Artillerie ums Leben kam, kann ich durchaus nachvollziehen, daß Jani nicht besonders postitiv über Israel denkt. Natürlich sind seine Aussagen im Chat („NUKE ISRAEL“ und „FYI: I don’t care at all what anybody thinks about me. I’m going to be openly anti-Israel from now on. This was the last straw for me. Fuck you jews.“) nicht gerade politisch korrekt. Aber ihn aufgrund dieser Aussagen Antisemit zu nennen, ist vielleicht doch etwas übertrieben.
    Im Grunde werden wir das wohl nie klären können, es sei denn, wir fahren nach Finnland und lernen ihn kennen.