Wolfgang Sommergut

Seit mehreren Jahren ist Microsoft eifrig damit beschäftigt, eine gigantische Sammlung an Patenten zusammenzuhamstern. Allein seit 2002 wurden der Firma rund 1000 Patente eingeräumt. Darunter befinden sich auch jede Menge Trivialitäten wie eine Scroll-Maus, mit der man Fensterinhalte auch horizontal bewegen kann oder Scripting für XML.
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IDC prognostiziert, dass bei Client-Betriebssystemen der Marktanteil von Windows auf PCs bis 2007 auf 58 Prozent fallen würde. Der Grund dafür liegt nicht in einem Siegeszug von Desktop-Linux, sondern in der eigenartigen Prognose von IDC. Die Vorhersage zählt auch Symbian OS zu den direkten Konkurrent von Desktop-Windows. Es erreicht wegen seiner Nutzung in Smartphones einen Anteil von 17 Prozent. Linux für digitale Video-Recorder kommt auf 5 und Windows für Kommunikationsgeräte auf 6 Prozent.
Und dann ist nach meiner Rechnung immer noch eine unaufgeklärte Lücke von 16 Prozent offen. Aber unter dem Strich bleibt das einleuchtende Ergebnis: Microsofts Marktanteil bei Client-Betriebssystemen fällt mit Windows auf PCs von 90 auf 58 Prozent. Wenn das nicht das Ende des Monopols bedeutet!

Am 21.4. lud Microsoft in München zum Presse-Abendessen unter dem Titel „Wie offen ist Microsoft? Offene Standards und Dateiformate“. Nachdem die Firma über Jahre auf dieses Thema nicht allzu viel Wert gelegt hat, versucht sie sich nun als Musterknabe offener Standards zu präsentieren. In der Praxis entscheidet Microsoft aber wie früher von Fall zu Fall, ob es bei Protokollen oder Dateiformaten anerkannten Normen folgt, proprietäre Wege geht oder Formate offenlegt. Welche Variante zum Zug kommt, hängt nach wie vor davon ab, ob sie Erfolg im Markt verspricht. Hier ein paar Beispiele inklusive Erklärungsversuchen:
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Vor einiger Zeit habe ich hier versucht, mich im Dickicht von IBMs Produktpalette für das Enterprise Content Management (ECM) zurecht zu finden. Das Gestrüpp aus alten Pflanzungen, selbstgezogenen Gewächsen und zugekauften Plantagen ist allerdings nur schwer zu durchdringen. Mein eben auf Computerwoche Online erschienen Beitrag „Content Management: IBM muss aufräumen“ versucht zu klären, welche Rolle die diversen Produkte spielen und wie sie IBM in Zukunft besser aufeinander abstimmen will.

Mit der gestern angekündigten Software lassen sich MySQL-Datenbanken nun auch im Cluster betreiben – und schon wird wieder gerätselt, wie lange denn MySQL noch brauchen würde, um Oracle aus dem Geschäft zu drängen. Das eigentliche Rätsel besteht für mich aber darin, wie es der kleinen schwedische Firma regelmäßig gelingt, eine solche Resonanz in den Medien zu erzeugen. Oracles Datenbank-Guru Ken Jacobs sieht keine Gefahr in MySQL – und wenn, dann würde er sie wohl kaum eingestehen. Aber seine Argumente leuchten ein.
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Der überraschende „Friedensschluss“ zwischen Microsoft und Sun hat bei vielen Beobachtern die Frage aufgeworfen, wofür eigentlich Bill & Steve fast zwei Mrd. Dollar an Scott McNealy bezahlen. Nur dafür, dass sich Sun zukünftig aus den Kartellverfahren gegen Microsoft raushält? Es spricht einiges dafür, dass die Aufgabe von Open Office eine weitere Gegenleistung für die Finanzspritze sein könnte.
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Anfang der Woche hat Microsoft erstmals ein Tool namens WiX unter einer Open-Source-Lizenz publiziert. Das sagt nichts über die zukünftige Geschäftspolitik der Firma aus, dafür aber viel über jene, die darüber geschrieben haben. Die enorme Resonanz auf eine derart unbedeutende Software belegt, wie sehr das Thema freie Software noch immer mit irrationalen Vorstellungen verbunden ist.

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Laut The Register hat Rich Green, Sun’s Vice President for Developer Platforms, aus Protest gegen das Abkommen mit Microsoft noch am selben Tag seinen Arbeitsvertrag gekündigt. Die Publikation beruft sich auf anonyme Quellen. Sun hingegen behauptet, Green habe mit seiner schon länger geplanten Kündigung bewusst bis zum Abschluss des Vertrags gewartet, um die Verhandlungen nicht zu beeinträchtigen. Pikant an der Sache ist, dass Green während des amerikanischen Kartellverfahrens gegen Microsoft als einer der wichtigsten Zeugen von Sun auftrat. Die Zahlung von 2 Mrd. Dollar von Microsoft an Sun wird allgemein damit interpretiert, dass sich Gates und Ballmer damit von Sun den Verzicht auf juristische Maßnahmen erkauften.

Laut Netcraft gab es im März 2004 zum ersten Mal mehr Server mit ASP.NET-Anwendungen als solche für Java-Servlets und JSPs. Die Popularität der Microsoft-Technik legte demnach seit Anfang 2003 um über 200 Prozent zu. Aber auch Servlets und JSPs gehören zu den Gewinnern, ihre Zahl wuchs über 50 Prozent. Fragwürdig scheint mir allerdings die Erfassung von Java-Anwendungen.

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Der Erfolg von Tiny URL wirft die Frage auf, ob das Auslagern von einfachen Aufgaben nicht mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringt. Dies gilt besonders dann, wenn diese simplen Dienste in Kernbereiche des eigenen Online-Auftritts eingreifen. Hier ein paar Beispiele:

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Lange geplant, aber aus Zeitmangel nie umgesetzt: Jetzt gibt es auch bei uns einen RSS-Feed für Kommentare. Besucher unserer Homepage sehen zudem in der rechten Navigationsleiste die ersten Zeilen der letzten fünf Kommentare.
Da die Startseite von CyDome die aktuellsten Beiträge aller vier Blogs beinhaltet, ist der Aufwand für solche Features immer ein bisschen größer als für einzelne Blogs. Ich habe für den gemeinsamen Feed folgende MT-Plugins verwendet:
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Das W3-Consortium hütet zwar eine Reihe von Standards, die mit Fug und Recht als Basis des Web bezeichnet werden können. Das liebste Steckenpferd von Tim Berners-Lee ist aber seit geraumer Zeit das Semantic Web. Daraus soll eine Reihe von Standards hervorgehen, mit denen sich Inhalte des Web beschreiben und damit maschinell besser auswerten lassen. Dieses Anliegen ist grundsätzlich vernünftig, die damit verbundenen W3C-Aktivitäten nehmen aber gelegentlich weltfremde Züge an. Zumindest legt die neueste Ankündigung eine solche Vermutung nahe.

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Sun konnte eigentlich nie richtig klar machen, welche Rolle Intel-kompatible Chips im eigenen Produkt-Portfolio spielen. Man denke dabei an die wechselhafte Geschichte von Solaris x86, das zwischendurch sogar aufgegeben werden sollte. Oder an andere Episoden wie die wenig erfolgreiche LX 50 oder die Übernahme von Cobalt Networks. Eine eben erschienen FAQ zur x86-Strategie soll mit solchen Statements angeblich Klarheit schaffen:
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Die Verabschiedung des Common Alerting Protocol (CAP) durch OASIS ist ein weiteres Zeichen dafür, dass das Web ein Massenmedium geworden ist. Als solches soll es in Notfällen zur Benachrichtigung der Bevölkerung dienen:

„CAP is a simple but general format for exchanging all-hazard emergency alerts and public warnings over all kinds of networks. CAP allows a consistent warning message to be disseminated simultaneously over many different warning systems, thus increasing warning effectiveness while simplifying the warning task. CAP also facilitates the detection of emerging patterns in local warnings of various kinds, such as might indicate an undetected hazard or hostile act. And CAP provides a template for effective warning messages based on best practices identified in academic research and real-world experience.“

>>Technische Spezifikation
>>Experimenelle Implementierung
>>FAQ

Volker Weber rät davon ab, Windows-PCs zu nutzen. Aktueller Anlass dafür sind die grassierenden Würmer für das Microsoft-OS:

You can no longer even install an XP machine and update it over the web, because the moment you go online it will be infected.
This shall be my resolution: I will no longer recommend any PC or help anyone who wants to run Windows.

Abhilfe könnte indes die mit Windows ausgelieferte Firewall schaffen :-))