Die 10 besten … die 15 schlimmsten … die 50 wichtigsten …
31. Juli 2007 von Wolfgang SommergutDie Welt in Listen und Hitparaden einzuteilen kommt groß in Mode. Kaum eine Online-Publikation, die nicht versuchen würde, damit Page Impressions zu erzeugen. In aller Regel können die „Short Lists“ längst nicht halten, was die reißerischen Überschriften versprechen. Sie reihen meistens nur schnell zusammengeklatsche Informationshäppchen aneinander. Als Leser kommt man sich angesicht der willkürlichen Zusammenstellungen betrogen vor. Viele dieser Hitparaden versuchen erst gar nicht, einen ernsthaften Anspruch zu erheben. Sie sollen wie Bildgalerien oder Online-Ratespiele der Unterhaltung dienen und die Zugriffszahlen in die Höhe treiben. Am besten lässt man die User diesen Content selbst generieren, so wie es der Stern versucht. Aber hoffentlich hängen denen die Hitlisten bald zu Halse raus.
Kategorie: Medien und Web-Dienste 2 Kommentare »
Was einfach fehlt ist ein ökonomisches Regulativ, das dem ins Kraut schießenden Schwachsinn das Wasser abgraben würde. Die Hilfswährung „PIs“ ist auf jeden Fall mit Schuld an dieser Misere. Kriegen den die Marketer tatsächlich genug geschäftsförderndes Feedback, dass sie mit ihren Werbeetats immer noch in diese immer inhaltslosere Maschinerie investieren?
Ich glaube (hoffe), dass das alles immer noch Hype-getrieben ist und keiner von denen hart Nachrechnet. Und auf der anderen Seite fehlen gleichzeitig auch Initiativen für echte publizistische Qualitätsangebote.
Galerie, nicht Gallerie.
Habe auch schon Tipp-Listen gelesen, die mir gut weitergeholfen haben. Ich finde solchen Beiträge zum Teil angenehmer zu lesen als endlose unstrukturierte Fließtextwüsten, aus denen man sich die relevanten Infos im Zweifelsfall nur auf dem Papierausdruck mit dem Textmarker zusammenklauben kann. Solche Texte verfassen nach meinem Eindruck vor allem Redakteure von Fachzeitschriften gerne. Die Bedürfneisse des Online-Lesers scheinen sie jedenfalls oft nicht gegenwärtig zu haben, wenn sie ihre Artikel schreiben. Vielmehr scheint das Ziel zu sein, die vom Chefredakteur geforderte Textmenge mit möglichst wenig Aufwand fertigzustellen.