Falsche Web-Schüchternheit
4. August 2007 von Wolfgang SommergutAngesichts der deutschen Internet-Rechtsprechung mag Vorsicht beim Online-Publizieren geboten sein, aber immerhin stellte das OLG Düsseldorf schon 1999 fest: Wer Webseiten ins Internet stellt, muss mit Verweisen rechnen und ist grundsätzlich hiermit einverstanden.
Daher wirkt im Jahr 2007 eine solche Anfrage wie ein Zeichen für mangelnde Web-Kompentenz:
Hallo liebe Redaktion, den Artikel finde ich sehr interessant. Da wir in unserer Firma (…), würde der Artikel auch ganz gut zu unserer Webpage passen. Hier meine Frage: Dürften wir von unserer Website aus einen Link zu diesem Artikel setzen? Und falls ja, wie lange wäre dieser Artikel unter dem Link verfügbar?
Bei aller Naivität entbehrt die Nachfrage im zweiten Teil nicht einer gewissen Hinterhältigkeit. Permalinks sind nicht einmal bei Weblogs selbstverständlich, wie Helges aufschlussreiche Kritik österreichischer Politblogs zeigt – geschweige denn bei konventionellen Websites. Eine verbindliche Auskunft bezüglich der Haltbarkeit ihrer URLs könnte daher manche Publikation in Schwierigkeiten bringen.
Kategorie: Medien und Web-Dienste 3 Kommentare »
Ein Trauerspiel, dass haltbare URLs (sorry, ich kann mir „URI“ einfach nicht angewöhnen) immer noch nicht selbstverständlich sind, obwohl wir mindestens seit 10 Jahren wissen: „Cool URIs don’t change.“
Übrigens, punkto URLs – schau mal auf http://technorati.com/blogs/www.helge.at?reactions: Dein Blog gibt’s vier Mal: sommergut.de/wp, sommergut.de/wsommergut, sommergut.de und cydome.de/wsommergut. Wirkt sich negativ auf deine Technorati-Authority aus – und positiv auf meine ;-)
Dafür erhalte ich auf jedes Posting automatisch Reaktionen von den beiden „anderen Blogs“ ;-) Ich weiß nicht, was mit Technorati los ist, habe schon vor Monaten vom Verzeichnis /wsommergut auf /wp mit HTTP 301 umgeleitet. Außer Technorati kapieren das alle (und der Screenshot basiert noch auf der alten MT-Installation, die ich im Mail ausgemustert habe).