Google Maps als Social Software: Collaborative Mapping

26. Februar 2005 von Wolfgang Sommergut

Wenige Wochen nach dem Start von Google Maps als Beta entstehen bereits die ersten Ideen, wie man den Dienst für eigene Anwendungen nutzen kann. Zuerst entdeckte ein Kommentator bei Joel Webber, dass sich die Daten jeder Karte über einen zusätzlichen Parameter als XML abrufen ließen. Dies hätte ungeahnte Möglichkeiten zu ihrer Weiterverarbeitung eröffnet – Google deaktivierte jedoch diese Option in der Zwischenzeit. Nun tauchen diverse Javascript-Hacks auf, die erstaunliche Dinge leisten.

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Jon Udell zeigt in seinem neuesten Screencast, wie sich auf Basis von GPS-Daten eigenes Material in Googles Online-Karten einfügen lässt. Er versieht markante Punkte seiner Stadt mit Bildern oder Videos und ermöglicht so einen virtuellen Rundgang. Zu diesem Zweck fügt er mit Hilfe eines Bookmarklets mehrere Links in die betreffende Landkarte ein. Das Script verschmilzt also Google Maps mit Daten, die von einem anderen Server kommen.

Dieser Hack von einigen experimentierfreudigen Geeks zeigt, wohin die Reise für Landkartendienste gehen könnte. Wenn sie sich offiziell über Schnittstellen solchen Anwendungen öffnen, dann würden User Stadtpläne mit ihren eigenen Metadaten anreichern – in Form von Bildern, Videos, Audios oder einfach nur Schlagwörtern (Tags). Jede Community könnte sich natürlich nur auf bestimmte Informationen konzentrieren: Die einen kennzeichnen italienische Restaurants, die anderen irgendwelche kuriosen Lokalitäten. Dafür existiert schon länger der Begriff des Collaborative Mapping – atemberaubend, was sich da abzeichnet.

Auf Sourceforge findet sich zudem ein Javascript, das bestimmte Routen per Animation von Google Maps verfolgen kann. Wie das Script von Jon Udell verändet es die digitalen Landkarten, nachdem sie vom Browser geladen wurden. Sam Ruby weist darauf hin, dass diese Hacks Ähnliches vollbringen wie die neue Google-Toobar. Über deren Autolink-Funktion herrscht derzeit ja viel Aufregung im Web.

Kategorie: Medien und Web-Dienste Ein Kommentar »

Eine Antwort zu “Google Maps als Social Software: Collaborative Mapping”

  1. thomas sagt:

    ich habe im vergangenen jahr einmal die straßen meiner heimatstadt fotografiert und mit gps-daten in einer datenbank versehen – wartend auf einen stadtplan, den ich dann als raster drunter legen kann. es gibt das projekt urbantapestries, in dem studenten in london das von dir oben genannte schon mobil realsiert haben.
    auch meine idee war es, zu bestimmten punkten informationen bereitzustellen – gleich ob bild, link, sound, video…
    wir werden sehen…