Intelligente Endgeräte für das Web
20. Januar 2004 von Wolfgang SommergutNur relativ geringe öffentliche Aufmerksamkeit erhielt die Verabschiedung von CC/PP durch das W3C. Das Konsortium selbst misst dieser Empfehlung namens „Composite Capability/Preference Profiles “ aber relativ große Bedeutung bei. Immerhin soll sie helfen, „eines der größten Hindernisse beim Zugriff auf das Web“ zu beseitigen, nämlich die Inhalte für das jeweils benutzte Gerät in einem brauchbaren Format zu bekommen.
Die Arbeitsgruppe CC/PP sieht ihre Arbeit als Teil der W3C-Initiative „Semantic Web“. Deren Ziel besteht vornehmlich darin, das bestehende Web einer maschinellen Bearbeitung leichter zugänglich zu machen. Während die Masse der HTML-Seiten der Darstellung von Inhalten für menschliche Nutzer dienen, sollen Metadaten auf Basis von standardisierten Datenmodellen Computerprogrammen Orientierung im Web geben.
CC/PP fällt unter diese Kategorie, weil es ein klar definiertes Datenformat zur Beschreibung von Fähigkeiten bestimmter Geräte anbietet. Sie helfen Applikationen auf dem Client und Server, ohne Benutzereingriff das passende Content-Format auszuhandeln. Auf Basis des Resource Description Framework (RDF) legt die Spezifikation eine Reihe von Hard- und Software-Komponenten fest, die ihrerseits über eine Reihe von Merkmalen mit einer Vielzahl möglicher Eigenschaften verfügen. Das W3C betrachtet CC/PP als erweiterbares Framework, das auch zur Definition zukünftiger Geräteklassen geeignet ist.
Interessant an dieser Empfehlung ist, dass Content-Anbieter mit ihrer Hilfe nicht nur maßgeschneiderte Inhalte liefern können, die auf Fähigkeiten des benutzten Endgeräts abgestimmt sind. CC/PP spezifiziert darüber hinaus „ein Allzweck-Profilformat, das die Fähigkeiten eines Browsers oder die Präferenzen des Anwenders beschreibt“. Damit überschneidet sich das Einsatzgebiet von CC/PP mit den verschiedenen „HTTP accept-*“-Headern. Man kann also darüber spekulieren, ob zukünftige Versionen des Protokolls für derartige Aufgaben CC/PP den Vortritt lassen sollen.
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