Jedem Windows seine Viren
5. August 2004 von Wolfgang SommergutFür die Desktop und Server-Varianten von Windows herrscht bekanntlich eine große Artenvielfalt an infektiöser Software. Mit der zunehmenden Verbreitung von Pocket PCs steigt das Interesse der Schadprogrammierer, auch Windows-Kleingeräte heimzusuchen. The Register berichtet von einem Trojaner namens Brador.A, der auf eine ganze Reihe von unangenehmen Kommandos hören kann. Bisher gefundene Viren für Windows CE waren dem Experimentierstadium noch nicht entwachsen.
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Wie bei allen Virenmeldungen lohnt es sich auch hier, zunächst einmal nachzusehen, wie das Ding funktioniert. Brador.A fängt man sich über einen E-Mail-Anhang ein, man muss also explizit klicken, um die Schadroutine zu aktivieren. Läuft der Trojaner, gibt es zwei einfache Möglichkeiten der Säuberung: 1) Link im Autostart-Ordner löschen 2)(Für unbeholfenere) Hard-Reset des Pocket-PC, um das Gerät in den unversauten Auslieferungszustand zu versetzen. Beim ersten Sync mit Outlook hat man zumindest alle PIM-Daten wiederhergestellt.
Es ist sehr bezeichnend, dass Kaspersky das Thema über eine Pressemitteilung erfolgreich lanciert, auf seiner Web-Site viel über die schädigende Wirkung des Trojaners labert, aber mit keiner Silbe auf den trivialen Infektionsweg und die auch für Laien simple Beseitigung erwähnt.
Geschickter PR-Gag. Wie man weiß, warten alle AV-Hersteller darauf, endlich auch ihre Mobile-Produkte in Stückzahlen zu verkaufen. Da kann ein bisschen Hysterie nicht schaden.
Ich bin auf den ersten wirklich raffinierten Pocket-PC-Virus gespannt. Er wird kommen, aber noch müssen wir warten.