Wolfgang Sommergut

Laut Washington Post bevorzugt der kürzlich in Betrieb gegangene MSN Newsbot Inhalte, die von MSNBC kommen:

Another key difference between the Microsoft and Google services is that Google’s story-selection formula doesn’t favor any particular new source. MSN Newsbot, by contrast, gives favorable placement to articles from Microsoft’s own MSNBC.com news site — late Friday afternoon, half of Newsbot’s 22 front-page stories came from MSNBC.com.

Ein Repräsentant von MSN bestätigte diesen Sachverhalt gegenüber der Zeitung.

Aus der Sicht eines Marketiers mag es vernünftig scheinen, wenn sich verschiedene Geschäftszweige eines Unternehmens gegenseitig fördern und unterstützen. Bei News-Diensten und Suchmaschinen verspielt man damit jedoch genau jenes Vertrauen der Benutzer, ohne das solche Dienste nicht erfolgreich sein können.

Im Unterschied zu Google News merkt sich Microsofts Newsbot zudem, welche Artikel ein Surfer angeklickt hat. Diese Informationen speichert er in einem Cookie. Das ist im Prinzip keine schlechte Sache, weil der Nutzer mit der Zeit bevorzugt jene Artikel zu sehen bekommt, die seinen Interessen entsprechen. Die FAQ weist zwar auf dieses Feature hin, der Newsbot bietet aber keine Möglichkeit, dieses bei Missfallen zu deaktivieren. Unter diesem Gesichtspunkt flößt die für Windows Longhorn angekündigte Verknüpfung von Desktop und MSN Search auch nicht gerade Vertrauen ein.

Meine Prognose trotz der markigen Sprüche von Steve Ballmer: MSN Search wird Google als Marktführer nicht ablösen.