Mozilla Thunderbird noch nicht reif für den professionellen Einsatz?

11. Januar 2005 von Wolfgang Sommergut

Steven J. Vaughan-Nichols vertritt in der eWeek die Auffassung, dass der Mail-Client von Mozilla noch nicht reif sei für die Nutzung im professionellen Umfeld. Seine Argumente:

  • Die Software hat noch zu viele Fehler
  • Sie braucht zu viel Speicher
  • Thunderbird verträgt sich nicht mit einigen Viren-Scannern
  • Noch kein Gruppenkalender verfügbar

Wenn es um den Einsatz einer Software in Unternehmen geht, dann stelle ich immer die Frage nach der Administrierbarkeit. Wie sieht es aus, wenn man Thunderbird auf 1000 PCs installieren will und für bestimmte Benutzergruppen angepasste Konfigurationen einrichten möchte? Oder automatisch ein Update einspielen soll? Vermutlich nicht so gut.

Kategorie: Messaging und Collaboration 5 Kommentare »

5 Antworten zu “Mozilla Thunderbird noch nicht reif für den professionellen Einsatz?”

  1. lex sagt:

    Den hohen Speicherbedarf kann ich bestätigen. Auf meinem Windows-Rechner belegt Thunderbird 1.0 zwischen 13 und 20 Megabyte RAM. Zum Vergleich: „Pegasus Mail“ (Pmail) mit vergleichbarem Funktionsumfang benötigt zwischen 2 und 3 Megabyte. Ich erwäge deswegen, wieder auf Pmail zurückzugehen und unter Linux Kmail zu testen.

  2. Und wie viel RAM hast Du installiert? 1 GB? 2GB? 20 MB sollten doch heute kein Anlass mehr sein für Tuning-Orgien, oder? (Gib’s zu, das liegt bei Dir an den alten PCW-Marotten, die man nicht mehr ablegen kann. Ich kenn das… ;-)

  3. lex sagt:

    Mag ja eine Marotte sein. Es ist m.E. trotzdem nicht nötig, dass Programme mehr Ressourcen verbrauchen als nötig. Nebenbei – in meiner mittlerweile drei Jahre alten Windows-Kiste stecken 128 MB RAM. Da kann man schon ein wenig geizig sein und tunen. Und in der Arbeit habe ich mal geschaut – man höre und staune: Notes hat nur 8 MB geschluckt :-o

  4. Volker Weber sagt:

    Was ’ne Analyse. Braucht viel Speicher? Hat er auch geschaut wofür? Kleines Beispiel: Enthält eine Mail zum Beispiel Grafiken als MIME Parts, dann werden die entweder angezeigt oder als Attachment behandelt. Eine einzige komprimierte JPEG Datei von 50 kByte mit einer Größe von 640×480 Pixeln belegt im 24-bit Farbraum dann im Speicher halt knapp ein Megabyte (600 * 480 * 3 Byte) Ist es besser, die schon mal in den reichlich vorhandenen Hauptspeicher zu ziehen, damit der User sie schnell sehen kann, oder soll man die immer nur auf Knopfdruck laden, vielleicht gar in einem externen Programm. In dem Sinne ist Wolfgang M wohl zuzustimmen. Was bringt es, vorhandene Ressourcen NICHT zu nutzen.

    Die Themen, die Wolfgang anspricht ziehen da viel mehr. Und damit ist man wieder rasch bei Outlook oder Notes.

    Notes nur 8 MB? War das noch 3.3? :-) Vorsicht: Notes hat eine Prozesshierarchie. Deshalb konnte man Notes vor Version 6 auch nicht neu starten, wenn es abgeschmiert war. Da darf man nicht den einfachen Anzeigen im Task Manager trauen.

  5. lex sagt:

    Wofür den Speicher: Dafür, dass die Software minimiert in der Taskleiste schlummert und weiter nichts macht. Es ist jeweils die Inbox geöffnet, aber keine Mail. Weiter analysiert habe ich nicht.
    Allerdings glaube ich wohl, dass man sich auf die Angaben des Windows-Taskmanagers nicht verlassen kann, beziehungsweise Windows belegten Speicher nur zögerlich wieder freigibt. Heute zeigt er wie folgt an: Thunderbird rund 6 MB, Notes (Release 6.0 2CF1) 2,6 MB und Pmail 2 MB.
    Ressource nutzen schön und gut, aber für einen minimierten Mail-Client?
    Wie Wolfgang M. richtig anmerkte – auf die Ressourcen schauen und das System möglicht so tunen, dass wenig verbraucht werden, ist eine alte Marotte. Darauf, dass es insbesondere für Unternehmen gewichtigere Gründe für den Einsatz von Software gibt, muss man wohl nicht extra hinweisen.
    Denke mal, dass der von Wolfgang S. zitierte eWeek-Beitrag auch ein gutes Stück Enttäuschung darüber ausdrückt, dass es nach wie vor keine ernst zu nehmenden Alternativen zu Outlook und Notes auf dem Windows-Arbeitsplatz gibt.