Neue Google-Toolbar mit Markenbewusstsein

16. Juli 2004 von Wolfgang Sommergut

Googles Toolbar bietet ein neues Feature unter der Bezeichnung Browse By Name. Man tippt in die Adressleiste des Internet Explorer anstatt einer URL einen Namen und landet – wenn alles klappt – auf der richtigen Seite. In der Praxis dient diese Funktion dazu, bei Eingabe eines Markennamens auf die Homepage des betreffenden Produkts bzw. Anbieters geleitet zu werden. Wenn die Toolbar mit einem Namen nichts anzufangen weiß, dann stößt sie eine normale Goolge-Suche an.

Was aussieht wie eine reine Bequemlichkeitsfunktion, ist letztlich ein Versuch, das „Real-Names“-Konzept wiederzubeleben. Dabei wird das DNS umgangen und statt dessen ein alternativer Verzeichnisdienst bemüht, um Sites von Firmen und Produkten anzusteuern. Frühere Versuche während der Dotcom-Zeit sahen vor, dafür von den Markeninhabern Geld zu kassieren. Der Vorteil der Kunden bestünde darin, dass die von Surfern auch dann gefunden werden, auch wenn sie nicht mehr den idealen Domänennamen registrieren konnten. Bezahlen müssen sie im Fall von Google nichts, aber sie haben noch einen Grund mehr, ihre Seiten für diese Suchmaschine zu optimieren.

Kategorie: Suchmaschinen 3 Kommentare »

3 Antworten zu “Neue Google-Toolbar mit Markenbewusstsein”

  1. Klaus Eck sagt:

    Der Tipp ist Gold wert. Über die Namenseingabe kann man sich viel Zeit sparen.

  2. Übrigens bezichtigt der Realnames-Erfinder Keith Teare Google mittlerweile des Ideenklaus, da er darauf ein Patent besitze: http://weblog.teare.com/index.php/weblog/google_rips_off_realnames_idea/
    Das wird ja noch richtig spannend.

  3. Ich würde hier nicht von einer Umgehung des DNS sprechen. Vielmehr wird ähnlich wie bei URN oder DOI ein Verzeichnisdienst auf DNS aufgesetzt. Google setzt den Markennamen zunächst in eine URL um, woraufhin der Browser dann DNS bemüht, um die Domain in der URL in eine IP-Adresse aufzulösen.