Wolfgang Sommergut

Micah Dubinko berichtet in seinem Weblog, dass Sun auf der Konferenz XML 2004 die XForms-Unterstützung in OpenOffice demonstrierte:

The next release of OpenOffice, available as soon as this spring, includes a full XForms editor and engine within Writer. It has all the things you’d expect, like a tree-control XML designer, property sheets to set up all bindings, and an events editor. The standardized file format will include XForms markup. So by next year, both the major open source browser and open source office suite will support standard web forms.

Bereits auf der OOoCon 2004 in Berlin fand dazu ein Vortrag statt, die Präsentationsfolien gibt es hier.

XForms wurde erst vor einem Monat als W3C-Empfehlung verabschiedet und soll der Standard für elektronische Formulare werden. In diesem zukunftsträchtigen Markt gelten Adobe und Microsoft als die wichtigsten Player. Adobe baut dabei auf sein PDF-Format und Microsoft führte zu diesem Zweck mit Office 2003 eine neue Anwendung namens Infopath ein. Während Adobe jedoch in der W3C-Arbeitsgruppe aktiv war und XForms im Designer 6.0 berücksichtigt, zeigt Microsoft der Technologie die kalte Schulter. Infopath verwendet stattdessen sein eigenes propietäres XML-Schema.

Die Entscheidung von OpenOffice für XForms könnte nicht nur dem Standard Auftrieb verleihen, sondern auch Microsoft zusätzlich unter Druck setzen. Die Redmonder wurden erst kürzlich von der EU gedrängt, die Office-XML-Formate einem Standardisierungsgremium zu übergeben. Das lehnte Microsoft jedoch ab. Allmählich dürfte es schwierig werden, die mit Einführung der neuen Dateiformate ausgerufene Offenheit glaubhaft zu machen. XML-Syntax alleine reicht dafür wohl nicht aus.