Wolfgang Sommergut

Wikinews möchte das Konzept der Wikipedia auf Online-News übertragen: Wikinews ist ein geplantes Projekt mit dem Ziel, gemeinsam über Nachrichten aller Art von einem neutralen Standpunkt aus zu berichten und sie zusammenzufassen. Ich bin schon gespannt, ob sich die gemeinschaftliche Bearbeitung von Texten auch auf Nachrichten übertragen lässt.

Der offensichtlichste Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass es die Enzyklopädie mit langlebigen Inhalten zu tun hat, während die Halbwertszeit von News sehr gering ist. Nachrichten sind eher ein Informationsstrom, während Lexikoneinträge einen Textbestand repräsentieren, den man verwalten kann.
Deshalb dürfte es einer Community wesentlich schwerer fallen, sich bei Nachrichten gegen Vandalismus oder Spam zu wehren. Sollte Wikinews populär werden, wird es vermutlich mit einer Flut werblicher Texte zu kämpfen haben, die Firmen oder PR-Agenturen dort abladen (von den Vi*gra-Freunden ganz zu schweigen).
Allerdings dürfte die Zahl der Skeptiker auch beim Start der Wikipedia jene der Optimisten überwogen haben – aber sie ist zweifellos ein Erfolg geworden, auch wenn ihre Verlässlichkeit als Quelle immer wieder angezweifelt wird. Der Ausgang solcher Online-Experimente lässt sich schwer vorhersagen, spannend sind sie allemal.
[Via Boingboing]