CNet startet eigenen Online-Aggregator

11. Februar 2005 von Wolfgang Sommergut

CNet Newsburst
Der neue Service hört auf den Namen Newsburst. Um es gleich vorweg zu nehmen: Es ist keine Konkurrenz zu Bloglines. Er bietet wesentlich weniger Funktionen und richtet sich mit seiner Präsentation der Inhalte nicht an News-Junkies, Blogger oder ähnliche. Mein erster Eindruck ist, dass CNet damit ein Tool entwickelt hat, um die große Mengen des eigenen Contents mundgerecht zu servieren. Durch die Aggegierung zusätzlicher Inhalte aus anderen Quellen wird CNet als „Schaltzentrale“ für IT-News weiter aufgewertet.

Derzeit läuft Newsburst noch als Preview Release. Das zeigt sich an einigen rauhen Ecken und Kanten. Schon die Anmeldeprozedur macht Zicken und erforderte mehrere Anläufe. Der Import von OPML-Dateien ist zwar vorgesehen, mir gelang es aber nicht, die von Bloglines und Sharp-Reader exportierten Feeds in Newsburst zu übernehmen. Die Operation endete ohne Ergebnis, aber auch ohne Fehlermeldung.

Die Inhalte werden auf zweierlei Art dargestellt, als „Dashboard“ und als „Streams“. Ersteres präsentiert ein Exzerpt des aktuellsten Beitrags aus jedem Feed sowie Links auf die nachfolgenden Texte. Das Ganze erscheint in einem zweispaltigen Layout. Die Streams ordnen die Beiträge aus sämtlichen abonnierten Quellen in einer einzigen chronlogischen Ansicht an.

Viel Raum nehmen die Recommended sources von Newsburst ein. In einer langen Liste empfieht CNet zahlreiche News-Dienste, aber auch viele der bekannten amerikanischen Technologie-Blogs. Der typische Leser, der meines Erachtens damit angesprochen werden soll, möchte nicht mit RSS behelligt werden. Er kann sich bei Newsburst eine eigene Auswahl einfach zusammenklicken.

Fazit: Newsburst repräsentiert eine Form der RSS-Verwertung, wie wir sie in nächster Zeit vermutlich noch öfter sehen werden. Sie macht sich die zahlreichen verfügbaren Feeds zu Nutze, um dem Endverbraucher eine stärker personalisierte Lektüre von Online-Inhalten zu ermöglichen. Damit wird eine andere Zielgruppe angesprochen als etwa bei Bloglines. Das äußert sich nicht nur in der Präsentation des Contents, sondern auch darin, dass eine soziale bzw- Netzwerkkomponente nur rudimentär vorhanden ist. Sie beschränkt sich auf Share these sources with a friend, mit der man Bekannte zu Newsburst einladen kann. Die Zahl der Abonnenten für einen Feed wird genauso wenig angezeigt wie jene der Links, die auf einen bestimmten Beitrag verweisen.

Update: Dave Winer geht davon aus, dass bald alle großen News-Sites versuchen werden, sich als Aggregatoren von RSS-Feeds zu etablieren. Der Nutzen eines solchen Features liegt für ihn auf der Hand:

Imagine putting your best news, with links to pages with your ads on it, in the right column of a River of News style aggregator with all your competitors‘ news on it (and weblogs of course, thank you). Now the readers no longer need to go to your competitors‘ home pages, you’ve just given them an incentive to come to you to get news from them.

Kategorie: RSS Ein Kommentar »

Eine Antwort zu “CNet startet eigenen Online-Aggregator”

  1. robert sagt:

    also ich bleib bei
    http://01b.com