Düstere Aussichten für Longhorn

4. September 2004 von Wolfgang Sommergut

Microsofts Entscheidung, bei Longhorn auf das Dateisystem WinFS zu verzichten, sollte die Fertigstellung des Betriebssystems bis 2006 sicherstellen. Gleichzeitig bürdete Jim Allchin seinen Programmierern aber eine zusätzliche Last auf, indem sie das neue Grafiksystem Avalon auf XP und den Server 2003 portieren müssen. Zwei prominente Entwickler veranlasst dies zu pessimistischen Prognosen.

Dave Winer, Urvater der Blogger-Szene und Mitbegründer der Firma Userland, vergleicht Longhorn mit Apples fehlgeschlagenem Projekt Copland:

The devteam was always in death march mode, when one impossible ship date was missed, they scheduled another impossible ship date.

Aber immerhin war der Zweck von Copland klar. Es hätte das betagte Mac OS durch ein modernes System mit preemtivem Multitasking und robustem Speichermanagement ersetzen sollen. Winer vermisst hingegen bei Longhorn eine klare Zielsetzung:

When you ask a Microsoft person to say what Longhorn is supposed to do, you get rambly hand-wavy words that mean nothing. A product with a purpose has a two-sentence description that gets everyone so excited they can’t wait. Longhorn isn’t designed to solve anyone’s problems.

Miguel de Icaza, Mitbegründer des Gnome- und Mono-Projekts, kritisiert technische Defizite von Avalon. Er nennt mangelnde Sicherheit, übermäßige Komplexität, Ignoranz gegenüber Standards und das Fehlen eines GUI-Designers. Seine Prognose:

My prediction is that Avalon v1 will be a throw-away: it is not really the foundation on which you will build applications: V2 will likely not be backwards compatible, they will have to re-architect bits of it: which means that people will end up with two frameworks running side-by-side: Avalon V1 and Avalon V2.

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