Finstere IT-Diktatur

6. Juni 2005 von Wolfgang Sommergut

Helge Fahrnberger berichtet von seinen Erfahrungen mit einer großen IT-Firma, für die er als Berater tätig war. Die Kombination aus jahrelangem Investitionsstau und rigiden Vorschriften erzeugen Arbeitsbedingungen, unter denen sich kreative und innovative Leute richtig wohl fühlen: Zur Softwareausstattung zählen Office 97 und Netscape 4.7 (Firefox aus Sicherheitsgründen verboten!), das Ganze vermutlich unter NT 4 oder Win 9.x (da fällt mir Microsofts Dinosaurier-Werbung ein).

Der Internet-Zugang läuft über einen Proxy-Server, der zahlreiche Sites auf seiner schwarzen Liste führt und blockiert. Wer sich auskennt, findet immer Mittel und Wege, um solche Restriktionen zu umgehen. Deshalb beschäftigen sich IT-Leute in solchen Firmen mit der Überwachung der Mitarbeiter anstatt mit dem Ausbau ihres Service. Vermutlich beschränkt sich diese Kultur nicht auf die IT-Abteilung, sondern spiegelt das Klima in der Firma insgesamt wider. Man möchte meinen, dass sich herumgesprochen hat, in welcher Arbeitsatmosphäre die Leute am produktivsten sind und wo sie in die innere Emigration flüchten.

Kategorie: Firmenstrategien Ein Kommentar »

Eine Antwort zu “Finstere IT-Diktatur”

  1. helge sagt:

    sie hatten immerhin schon win2k, dafür aber lotus notes (*urgh*) 4.5 (!!). IE6 war auch installiert, durfte aber offiziell nur fürs intranet verwendet werden, weil dieses (quid mirum) auf netscape 4.7 nicht lief..