Monopol 2.0

12. Dezember 2005 von Wolfgang Sommergut

Bei Netscape ging es noch recht einfach: Das Unternehmen lebte von den Lizenzeinnahmen, die der Browser und die Server-Software abwarfen. Um einem solchen Konkurrenten den Gashahn zuzudrehen, musste Microsoft nur alle Produkte nachbauen und ohne Aufpreis mit Windows ausliefern. Hartnäckiger ist da Google.

Es bietet alle Dienste und Software ohnehin schon kostenlos an. Billiger geht es nicht mehr. Aber nachdem Google sein Geschäft über Online-Werbung finanziert, liegt es für Microsoft nahe, dieses Business kaputt zu machen. Bill Gates beschwert sich scheinheilig über Google, das seine Werbeeinnahmen nicht mit den Benutzern teile: Google keeps all of the money with itself. Das stimmt im Fall von Adsense zwar nicht einmal, aber Hilfe naht für den ausgebeuteten Suchmaschinennutzer.

Microsoft möchte ihn an den Einnahmen von MSN teilhaben lassen, entweder in Form von Bargeld oder Software aus Redmond. Wer mit dem Client-Geschäft eine Profitrate von 80 Prozent erzielt und mit Office immer noch über 70 Prozent liegt, kann sich eine solche Großzügigkeit natürlich leisten und nebenbei noch jede Xbox 360 mit mehr als 100 Dollar subventionieren.

Kategorie: Firmenstrategien Ein Kommentar »

Eine Antwort zu “Monopol 2.0”

  1. N.Schulze sagt:

    Da kann man ja bald den guten Wikipedia-Artikel um ein „Erfolgskapitel“ erweitern. ;-)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft