Plädoyer für langweilige Blogs

7. April 2007 von Wolfgang Sommergut

In einem Interview mit horizont.net antwortet Peter Turi auf die Frage Den Bildblog magst du allerdings nicht. Warum? mit Er langweilt. Wenn es ein Merkmal langweiliger Blogs ist, dass ihre Autoren ordentlich recherchieren, sich über längere Zeit mit einer Sache beschäftigen und für ein Posting mehr als fünf Minuten spendieren, dann möchte ich mehr von dieser Sorte. Vom Schlag der bemüht originellen und spaßigen gibt es in der deutschen Blogosphere ohnehin schon genug. Mich beruhigt nur, dass mehr Leute das langweilige Bildblog lesen als die Kreationen diverser lautstarker Selbstdarsteller.

Kategorie: Weblogs und Wikis 5 Kommentare »

5 Antworten zu “Plädoyer für langweilige Blogs”

  1. .Stefan sagt:

    Bildblog ist genauso schlimm wie Bild selber.
    Von der seriösität nehmen sich beide nichts.
    Bildblog will lustig sein,aber bei dem Versuch versagen sie auf ganzer Linie.
    Wer bild liest sollte sich auch ohne Bildblog bewusst sein,das die Bild Redaktion einfach nur unterhalten will,und keinerlei journalistischen anspruch hat.
    Und wer bild liest und sich dessen nicht bewusst ist,dem ist eh nicht mehr zu helfen.
    Intelligente Menschen meiden die Bild sowieso.

  2. „Wer bild liest sollte sich […] bewusst sein,das die Bild Redaktion einfach nur unterhalten will,und keinerlei journalistischen anspruch hat.“
    Eben. Deswegen hat Gerhard Schröder seinerzeit ja auch „bestimmten Medien“ vorgeworfen, sie würden nichts anderes tun als „Kampagnen-Journalismus“ zu machen.
    „Nein“, sagt Kommentator Stefan und fügt hinzu: „Die BILD wollte nur spielen.“
    Und was bitteschön soll das hier bedeuten? „Intelligente Menschen meiden die Bild sowieso.“
    Nimmt Kommentator Stefan nun für sich in Anspruch, er sei intelligent? Bleibt die Frage, auf welcher Basis er dann zu seiner Bewertung gelangt, dass die BILD „keinerlei journalistischen anspruch hat“?

  3. andi sagt:

    Also ich würde hier mal wieder versuchen einfach Sachen zu trennen. Irgendwie steht immer nur alles im Schatten oder in der Sonne. Nichts dazwischen.
    Zu bildblog muss man sagen, dass die auf der einen Seite einen tollen Job machen, wenn sie zum Beispiel populistische und gefährliche Tendenzen aufspüren (Bild Meinung zu Kurnaz oder Mohnhaupt oder weiteres), aber auf der anderen Seite beschreibt halt bildblog auch Fehler die unwichtig sind und wohl nur dem Traffic dienen (wie falsches Alter von Paris Hilton).
    Zu der BILD muss man halt weiterhin sehen, dass sie die größte Zeitung in Deutschland ist und deswegen egal ob journalistischen Anspruch oder nicht wichtig ist. Die Themen sind meistens der größte Mumpitz, aber wenn es die Leute interessiert, sollte man nicht alle verurteilen. Auf der anderen Seite muss man der BILD eine lassen, dass sie es schaffen (und das meinte auch schon Wolf Schneider) Themen vom schriftlichen her gut zusammenzufassen. Das heißt einfache kurze Sätze, die einfach das Lesen vereinfachen. Und dieses ist irgendwo auch wieder ein journalistischer Anspruch den viele andere Zeitungen nicht nachkommen.

  4. .Stefan sagt:

    „Zu der BILD muss man halt weiterhin sehen, dass sie die größte Zeitung in Deutschland ist und deswegen egal ob journalistischen Anspruch oder nicht wichtig ist.“
    An dieser Zeitung ist überhaupt nichts wichtig,nur weil viele Leute etwas kaufen ist es noch lange nicht wichtig.

    „Nimmt Kommentator Stefan nun für sich in Anspruch, er sei intelligent? “
    Auf jeden Fall Intelligenter als alle Bild Zeitung Leser zusammen.
    Mir kann niemand erzählen das die nicht genau wissen was sie da schreiben.
    „Bleibt die Frage, auf welcher Basis er dann zu seiner Bewertung gelangt, dass die BILD „keinerlei journalistischen anspruch hat“?“
    Mich wundert das Kommentator andi sich fragen muss,woher jemand etwas offensichtliches weiß.

  5. andi sagt:

    „Mich wundert das Kommentator andi sich fragen muss,woher jemand etwas offensichtliches weiß.“ Wenn alles so offensichtlich wäre, dann müsste es doch irgendwo stehen. Jedoch studiere ich Kommunikationswissenschaft und da habe ich bisher noch kein Buch gelesen, in dem steht, dass die BILD keinen journalistischen Anspruch hat. Ich mag einfach solche plakativen Aussagen, wie die BILD ist nur was für dumme Leute und hat keinen journalistischen Ansprüche einfach nicht. Denn sowas sind meist die populistischen Prinzipien mit denen auch die BILD arbeitet: irgendwas in die Welt schreien und nicht belegen. Toll. Solche Prinzipien sind einfach nur schrecklich und arbeiten weitestgehend auch gegen die demokratischen Regeln, in denen wir leben. Wo bitte steht, dass die BILD keinen Journalistischen Anspruch hat. Warum ist sie nach eine eigentlichen Definition eine Zeitung eine Zeitung und warum hat sie Ihre eigenen journalistischen Leitlinien und warum wird sie im Endeffekt auch von dem Presserat gerügt, wenn sie doch keine Zeitung ist???
    Ich habe in meinen letzten Kommentar versucht die Sache nicht nur Schwarz oder weiß zu sehen und dachte, dass man somit in eine Diskussion kommt, die über den normalen Stammtischniveau herausragt, aber da habe ich mich wohl getäuscht.