The Network is the Blog

18. Dezember 2004 von Wolfgang Sommergut

In Anspielung an den Slogan von Sun, „The Network is the Computer“, verfasste Jon Udell in der Infoworld eine lesenswerte Kolumne über Weblogs. Aufhänger dafür ist die Wahl von „Blog“ zum Wort des Jahres. Die von Merriam-Webster abgelieferte Kurzdefinition entspricht durchaus der gängigen Vorstellung:

a Web site that contains an online personal journal with reflections, comments, and often hyperlinks provided by the writer.


An dieser Definition missfällt Jon Udell jedoch, dass sie die Bedeutung des Netzwerks außer acht lässt. Blogs auf diese Weise zu beschreiben sei, als ob man beim Telefon bloß die Endgeräte betrachtete. Er betont daher den Netzwerkcharakter von Blogs:

The blog network shares these architectural properties. Its foundation network is the Web; its protocol is RSS; its nodes are bloggers. These ingredients combine in ways that are not yet widely appreciated.

Unlängst habe ich irgendwo den prägnanten Satz gelesen (ich weiß nicht mehr wo … Nachtrag: Habe die Stelle gefunden, sie stammt von Clay Shirky, zitiert bei „Die heimliche Medienrevolution“ ), dass konventionelle Medien (Redaktionen) zuerst Inhalte selektieren und dann publizieren, während es in der Blogosphere genau verkehrt herum funktioniert. Da wird kurzerhand alles veröffentlicht und das Netzwerk übernimmt anschließend die Filterfunktion. Jon Udell formuliert das so:

The blog network is made of people. We are the nodes, actively filtering and retransmitting knowledge. Clearly this architecture can help manage the glut of information. More subtly, it can also help ensure that no vital inputs are suppressed because nobody has to rely on a single source. If one of the feeds I monitor doesn’t react to some event in a given domain, another probably will. When they all react, I know it was an especially important event.

Kategorie: Weblogs und Wikis 2 Kommentare »

2 Antworten zu “The Network is the Blog”

  1. >> Unlängst habe ich irgendwo den prägnanten Satz gelesen (ich weiß nicht mehr wo …), dass konventionelle Medien (Redaktionen) zuerst Inhalte selektieren und dann publizieren, während es in der Blogosphere genau verkehrt herum funktioniert.
    Vielleicht war es hier: http://www.cydome.de/klauseck/archives/000839.shtml#c001276
    ;-)

  2. Du wirst lachen, die Kommentare zu diesem Beitrag habe ich vorhin durchgelesen, weil ich mich an die Diskussion noch erinnert habe :-) Bestimmte Gedanken sind oft im Web virulent (siehe auch die Kolumne von Jon Udell), und ein paar Autoren bringen sie dann auf den Punkt. Ich glaube aber, dass ich den Satz irgendwo in den „dead trees“ gefunden habe.