Umstieg von Movable Type auf WordPress

22. Mai 2007 von Wolfgang Sommergut

Nach mehreren Anläufen, mein Blog von MT 2.661 auf eine neuere Software umzustellen, habe ich nun den Umstieg auf WordPress 2.1 geschafft. Der wichtigste Grund für den Wechsel bestand für mich in der Wehrlosigkeit des alten mt-blacklist gegenüber dem ausufernden Kommentar-Spam, ein Update des Spamfilters wäre nur für das neueste MT zu haben gewesen. Aufgrund der vielen Plugins und Anpassungen in meiner Installation wäre das Update bestimmt nicht einfach gefallen, und die Registrierung eines TypeKey für den Download schreckte mich zusätzlich ab (diese verpflichtende Anmeldung ist mit der Version 3.35 gefallen) Außerdem fühlte ich mich angesichts der vielen Innovationen, die bei Open-Source-Systemen wie WordPress stattfinden, mit MT 2.661 etwas abgehängt. Die Migration eines Blogs mit mehreren hundert Einträgen gestaltete sich indes aufwändiger, als ich mir erwartet hatte. Hier ein paar Dinge, die mir beim Umstieg aufgefallen sind:

  • Es gibt eine Reihe von Anleitungen, die den Wechsel von MT auf WordPress erleichtern sollen. Außerdem besitzt WP eine eigene Import-Routine für MT. Trotzdem artet die Datenübernahme in eine Menge Handarbeit aus, weil sich WP von Version zu Version so stark ändert, dass die meisten Tipps nicht mehr brauchbar sind. Ich wollte meine nummerischen IDs für die Postings beibehalten. Die dafür nötige Anpassung des MT-Exports klappt zwar wie beschrieben, aber das Einlesen der Daten unter WP 2.1 erfordert andere Modifikationen als bei früheren Versionen.
  • Um die IDs der Postings nach WP zu übernehmen, muss man nicht nur das Importskript mt.php ändern, sondern auch das SQL-Statement in der post.php (die man nach erfolgreichem Import wiederherstellen muss, sonst kann man keine neuen Texte verfassen).
  • Die Fülle an WP-Themes ist ein Segen und Fluch zugleich. Man kann sich stundenlang durch Theme-Gallerien klicken, bis man ein ansprechendes Design findet. Ein Verzeichnis, das die zahlreichen Site-Gestaltungen kategorisiert und so besser durchsuchbar macht, wäre eine große Hilfe.
  • Die Auswahl an deutschsprachigen Themes ist relativ gering, so dass man sich schließlich doch damit abfindet, ein englischsprachiges selbst übersetzen zu müssen.
  • Die PHP-basierenden Templates von WP erlauben den Einsatz von beliebigen Scripts, um die Site zu gestalten. In vielerlei Hinsicht erwiesen sich die Template-Tags von MT jedoch als eleganter. So brauchte ich dort kein Plugin, um eine Liste der letzten Posting oder der jüngsten Kommentare in der Sidebar anzuzeigen. Außerdem erlaubte mir bei MT der Zugriff auf Vorspann und erweiterten Text die Platzierung von Adsense zwischen diesen beiden Abschnitten. Unter WP musste ich für diesen Zweck auf das Plugin Adman zurückgreifen.

Kategorie: Weblogs und Wikis 17 Kommentare »

17 Antworten zu “Umstieg von Movable Type auf WordPress”

  1. […] ist einer von MovableType auf WordPress umgestiegen. Wolfgang beschreibt die wichtigsten  Auffälligkeiten bei der Migration seiner Blog-Software von MT 2.661 auf WP […]

  2. helge sagt:

    Willkommen im Club! Bitte bitte noch den Feed auf Full-Length umstellen..

  3. Tobbi sagt:

    Glückwunsch zum Umstieg.

    Gruß,
    Tobbi

  4. Cem Basman sagt:

    Herzlich Willkommen! Schön, dass du angekommen bist …

  5. Klaus Eck sagt:

    Das ist Dir bestimmt nicht leicht gefallen. Und die Migration von Typepad zu WordPress, über die ich schon einige Zeit nachdenke, ist auch nicht ganz ohne…

    Gruß,

    Klaus

  6. Sieht auch schöner aus als vorher! Schön, dass alles geklappt hat.

    ocj

  7. Wünsche Dir von Herzen gutes Gelingen mit dem neuen Blogmotor, denke mal, dass Du Dich nun besser fühlst als mit dem alten Oldtimer.

    Viele Innovationen hast Du bei MT ausgespart, so verwundert mich die Differenz allein nicht. Letztlich hast Du eben diese ja auch selbst lange hingenommen.

    Handlungsbedarf stand einfach an, aber Du hast Dir die Entscheidung ja auch nicht leicht gemacht. Allein Deine neue URL-Struktur wundert mich etwas.

    Also, gib Gas!

    BTW, hast Du die Trackbacks gleich abgeschafft?

  8. Jared sagt:

    ich kann in dem ein oder anderem punkt nur zustimmen – besonders bei der themevielfalt!

    aber mal so nebenbei und zur verteidigung von WP: man braucht kein plugin um die letzten beiträge oder kommentare anzuzeigen! das geht auch mit einfachstem php

    hier nur mal ein kleines beispiel!

  9. Danke für die positiven Reaktionen :-) Zwei Anregungen habe ich gleich aufgenommen: Feeds enthalten jetzt die ganzen Beiträge (wobei WP den Text allerdings nach dem <!–more–> abschneidet). Außerdem habe ich die Trackback-URLs in die Postings aufgenommen.

  10. Wenn Du nicht immer das Adman-Tag in Deine Beiträge einfügen willst, kannst Du z.B. in wp-includes/post-template.php nach der Zeile $output .= ‚ $more_link_text„; das hier einfügen: $output = ‚‚.$output;
    Diesen Vorgang musst Du dann allerdings nach jedem Update wiederholen. Im Übrigen habe ich festgestellt, dass es sich durchaus positiv auf die CTR auswirkt, wenn man Adman die Platzierung von Adsense überlässt. Das Problem mit dem abgeschnittenen RSS-Feed sollte das Plugin CompleteRSS lösen: http://neosmart.net/dl.php?id=2 Habe das allerdings nicht ausprobiert.

  11. Frank sagt:

    Wolfgang,
    Willkommen unter den WP’lern ;)

    Für das more-Problem habe ich ein Plugin gestrickt, dass es hier zum Download gibt: http://blog.helmschrott.de/downloads/

  12. Hongkong sagt:

    Na dann mal viel Spaß mit dem Update-und-Sicherheitslücken- Stopfen-Marathon, den du sicher mit WP durchmachen musst.

    Du hast schlichtweg zu lange mit dem Update von MT 2.6 auf 3.2 ff. gewartet.

  13. Umstieg von Movable Type auf WordPress?…

    Zeit über einen Umstieg auf andere Motoren nachzudenken? Nein. Einen Umstieg von Movable Type auf WordPress nehme ich zum Anlass für einige Randbetrachtungen, einfach persönlich eben. Gewiss mögen viele Anwender schon darauf gewart…

  14. […] die WordPress-Welt transferiert. Weshalb er Movable Type den Rücken kehrte, beschreibt er in einem Artikel […]

  15. @hongkong: ich bin damals schon von MT 2.x auf 3.x umgestiegen, konnte aber in den für mich wichtigen Bereichen keine wesentlichen Fortschritte erkennen. Der Pugin-Nachschub schien mir völlig erlahmt zu sein, und die Admin- und Editier-Oberfläche kann WP auch nicht das Wasser reichen.

  16. […] die WordPress-Welt transferiert. Weshalb er Movable Type den Rücken kehrte, beschreibt er in einem Artikel […]

  17. Thomas sagt:

    Ich hatte mich schon gewundert, wie lange Du MT die Treue hältst :D

    Ich würde aber auch gleich den Schritt zu WP 2.2 machen — wegen der Widget-Integration in den WP-Kern, was die Verwaltung der Sidebar sehr vereinfacht, wie ich finde.

    Auch wenn die Jungs von K2 das mit ihren Sidebar Modules noch toppen.

    Anyway: Willkommen im Club, da schließe ich mich einem Großteil der Vorredner doch gerne an.