Wegen Microsoft-Patenten: Apache lehnt Sender-ID ab

2. September 2004 von Wolfgang Sommergut

Die Apache Software Foundation (ASF) teilte in einem offenen Brief an die MARID IETF Working Group mit, dass sie den geplanten IETF-Standard Sender-ID nicht umsetzen werde. Als Grund nennt das Schreiben, dass die von Microsoft angebotenen Lizenzbedingungen nicht mit Open Source vereinbar seien.

Mit Hilfe der Sender-ID soll die Herkunft von Mails verbürgt werden, indem sie das Fälschen der Absenderdomäne (Adress Domain Spoofing) unterbindet. Microsoft hält Patente auf das Verfahren. Bereits vor einiger Zeit hatte Richard Stallman in der betreffenden Mailing-Liste der IETF gegen die lizenzrechtlichen Bedingungen für Sender-ID protestiert.
Bei der ASF wären vor allem zwei Projekte von der Entscheidung gegen Sender-ID betroffen: Der populäre Spamfilter Spamassassin und der in Java geschriebene Mail-Server James.
Wenn einige wichtige Hersteller von Mail-Software bei Sender-ID nicht mitziehen, dürfte diesem Vorhaben wohl wenig Erfolg beschieden sein. Der populärste Mail-Server aus der Open-Source-Welt wird den geplanten Standard jedoch unterstützen: Sendmail gab letzte Woche eine erste Implementierung zum Testen frei.
Die Hauptfigur des Projekts, Eric Allman, nimmt an der IETF-Arbeitsgruppe teil und äußerte sich laut eWeek ebenfalls pessimistisch über die Aussichten, dass Microsoft die Bedingungen Open-Source-freundlicher gestalten werde. Für Sendmails kommerzielle Aktivitäten dürfte die Unterstützung für Sender-ID allerdings wichtig sein.

Kategorie: Messaging und Collaboration, Open Source Kommentare deaktiviert für Wegen Microsoft-Patenten: Apache lehnt Sender-ID ab

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