Wolfgang Sommergut

Jean-Francois Clavier sammelte zusammen, welche Informationen zum Microsoft-Groove-Deal nachträglich durchsickerten. So soll der Kaufpreis 120 Mio. Dollar betragen haben. Nachdem Microsoft schon zuvor 80 Mio. in die Company investiert hatte, muss Bill Gates noch 40 Mio. auf den Tisch legen. Groove hatte allerdings insgesamt 155 Mio. an Kapital aufgetrieben, so dass einige Anteilseigner durch den Deal etwas zu kurz kommen dürften. Erste Rechtsstreitigkeiten zeichnen sich bereits ab. Die Rechtsanwälte von Groove hatten dabei angeblich einen Richter gebeten, Details zum Deal gegenüber dem Anwalt des Klägers zurückzuhalten. Vor allem sollte nicht publik werden, dass Groove in wenigen Tagen zahlungsunfähig gewesen wäre.

Ein paar Sätze, mit denen man Eindruck schinden kann: Von RSS, Folksonomies über Social Networks und Podcasting bis zum Long Tail ist alles drin. Wer eine Erläuterung dazu braucht, findet sie hier.

Gemeinhin stellt man sich Microsoft als ein gut organisiertes Unternehmen vor, bei dem die verschiedenen Abteilungen und Sparten wie die Zahnräder eines geölten Getriebes ineinander greifen. Die Dominanz in einem Marktsegment spielt die Firma in einem anderen gekonnt aus und drängt Konkurrenten an den Rand. Auch wenn Microsoft ein sehr gut geführtes Unternehmen sein mag, seine schiere Größe und die Unzahl der Produkte zeitigen bisweilen Effekte, die man typischerweise der IBM zuordnen würde.

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Nach zwei Jahren Pause besuchte ich in diesem Jahr wieder die CeBIT. Die Veranstaltung ist immer noch riesig wie eh und je, Lärm und Show dominieren die Hallen. Wer sich als Journalist akkredidiert, kann gleich mehrere Dutzend Pressekonferenzen besuchen. Allerdings setzen die Firmen den Trend fort, mit ihren Ankündigungen nicht bis zur CeBIT zu warten. Zum Teil bekam ich Pressemitteilungen in die Hand gedrückt, die bereits mehrere Wochen alt waren. Wenn die CeBIT mehr bringen soll als Frust, dann sollte man nach meiner Erfahrung schon vorher ein paar Termine vereinbaren. Zwei davon empfand ich als besonders anregend.

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Wenn die Informationen des Weblogs GartnerWatch stimmen, dann möchte die Gartner Group den Tagessatz für einen Analysten zwischen 50 und 100 Prozent anheben. Angeblich beträgt der heute schon zwischen 10000 und 20000 Dollar. In Zukunft könnten daraus bis zu 40000 Dollar werden. Für welche Informationen würden Unternehmen solche Summen bezahlen?

Makaber, makaber. Ich weiß nicht, woher die Bildchen stammen, ein Kollege hat sie mir per Mail geschickt. Da hat jemand seine eigene Vorstellung, wie dieser Ritterschlag aussehen sollte.

Letzte Woche informierte Microsoft seine Xbox-Kunden darüber, dass bei allen Spielekonsolen, die vor dem Januar 2004 produziert wurden, vorsorglich das Stromkabel ausgetauscht werden sollte. Es bestehe die Gefahr einer Überhitzung. Das Austauschkabel gibt es aber nicht vom Händler, bei dem man die Xbox gekauft hat. Vielmehr muss man es direkt bei xbox.com bestellen. Ein Freund von mir, selbst Xbox-Besitzer, vermutet dahinter eine geniale Marketing-Kampagne: für den Wert eines Stromkabels (50 Cent?, 1 Euro?) findet Microsoft heraus, wer seine Kunden sind. Von der Umtauschaktion sind 14,1 Millionen Geräte betroffen.

Ein Buch mit dem gleichnamigen Titel wurde mir heute zugeschickt. Der Autor ist Peter Wolff, erschienen ist es 2005 im Expert Verlag. Es beschreibt eine Reihe von Gefahren, die dem Image einer Firma im Internet drohen. Dazu zählt er Boykott-, Hass- und Prangerseiten. Weblogs kommen allerdings nicht vor, der Begriff taucht auch im Register nicht auf – angesichts von killer bloggers und verrückten Blogs ein unverzeihlicher Mangel für ein Buch des Jahres 2005. Die von Wolff vorgeschlagene Abwehrmaßnahme der Competitive Intelligence ist sicher ein vorbeugendes Mittel gegen Kampagnen in der Blogosphere. Ein probates Monitoring-Werkzeug wäre dabei ein RSS-Reader. Aber RSS kommt im ganzen Buch auch noch nicht vor.

Um eine Orientierung über die Beliebtheit einer Marke zu bekommen, hilft oft schon ein einfacher Googleshare. Jennifer Rice kommt anhand von ein paar Beispielen zu überraschenden Ergebnissen. So ist nach ihren Suchanfragen Linux symphatischer als Google und Apple.

Seit ein paar Tagen kann man die Betaversion der Google Toolbar 3, ein Plugin für den Internet Explorer, herunterladen. Sie bringt im Wesentlichen drei Neuerungen: Eine Rechtschreibprüfung, eine Übersetzungshilfe und ein Feature namens „Autolink“, das einige Gemüter erhitzt. Es kann nämlich Adressen in HTML-Seiten aufspüren und in Links auf Googles neuen Landkartendienst verwandeln. Kritiker, allen voran Blogger, sehen darin einen unzulässigen Eingriff in fremde Inhalte.

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Firmen sind scharf auf „qualifizierte Adressdaten“. Wer ein Whitepaper oder ein bisschen Software anzubieten hat, verlangt dafür gerne zahlreiche persönliche Angaben. Die entsprechenden Registrierungsformulare wirken für viele Interessenten so abschreckend, dass sie auf die Angebote des Unternehmens lieber verzichten und die Seite wegklicken. Deshalb gibt es immer mehr Schlaumeier, die sich scheinbar mit einer Minimalregistierung zufrieden geben.

So auch Documentum: please sign in by simply entering your name and e-mail address below. Ich hatte schon den Verdacht, dass da noch etwas kommen würde und tippte bloß meine Hotmail-Adresse ein. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auf die nachfolgende Registrierungsorgie habe ich dann gerne verzichtet. Und Documentum ist mir nun natürlich viel symphatischer geworden.

Salon hat herausgefunden, dass die Startup-Firma Robot Co-op zu Amazon gehört. Die Company betreibt eine ziemlich pfiffige Website mit dem Namen 43 Things, auf der Besucher ihre persönlichen Wünsche bekennen dürfen. Zu den Sehnsüchten zählen etwa Publish a novel, Attend a Building of Basecamp workshop in London, Go bowling more often oder natürlich win the lottery. Jeder Wunsch soll von seinem Besitzer mit ein paar Begriffen kategorisiert werden, gefragt sind also User-generierte Metadaten, wie es bei Flickr oder del.icio.us üblich ist („Folksonomies“). Auf diese Weise entsteht ein mächtiges Tool, um Bedürfnisse möglicher Konsumenten zu erforschen.

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Jon Udell gibt ein Statement von Bill Gates wieder, das der Chief Software Architect auf der Office Developer Conference geäußert hat. Es klingt so verständlich wie der Spruch eines Orakels:

And so what Sharepoint is going to sit on top of is a database engine, and WinFS is just a framework on top of this database engine, those are one and the same thing. It’s the next big iteration of SQL that gives us all of those powers. It’s perfectly symmetric — client to server, WinFS to Sharepoint. It’s not even clear that WinFS and Sharepoint are necessary because what you’re going to see is they’re exactly the same thing. Sharepoint just evolves up on the server, WinFS evolves down on the client.

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Die Verbreitung von RSS ist offenbar weit genug fortgeschritten, um Geschäftsleute auf den Plan zu rufen. Rojo, ein Web-basierter RSS-Aggregator nach dem Muster von Bloglines, gewann Marc Andreessen als Investor. Die Company konnte zudem Geld von Venture-Kapitalisten an Land ziehen.

Siehe auch: Erste Eindrücke vom RSS-Aggregator Rojo.

Microsoft hat im abgelaufenen Quartal seinen Profit gegenüber dem Vorjahr von 1,5 Mrd auf 3,46 Mrd Dollar mehr als verdoppelt. Der Umsatz hingegen wuchs nur moderat von 10,15 auf 10,8 Mrd. Dollar. Wie erklärt sich unter diesen Umständen der enorme Gewinnzuwachs? Zum einen hatte Microsoft im zweiten Quartal 2003 Sonderbelastungen in Höhe von rund 2,2 Milliarden Dollar (wegen eines geänderten Aktienoptions-Programms) verbucht. Zum anderen wurde in Redmond fest gespart, darunter auch an den Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Sie fielen laut The Register von 2,97 Mrd Dollar auf 1,437 Mrd. Dollar.

Der Managing Director einer PR-Agentur ist seit Oktober 2004 von der Arbeit frei gestellt und verlässt zum Ende des ersten Quartals 2005 das Unternehmen – zusammen mit sieben weiteren Mitarbeitern, die auch noch gleich ein paar Kunden mitnehmen. Wie verkauft man einen solchen GAU?

die Welt lebt von der Veränderung und jeder Fortschritt basiert auf neuen Entwicklungen. So ist es nur natürlich, dass dieser Umstand auch für die Kommunikationsbranche gilt. Insbesondere auf dem Agentursektor ist eine laufende Fluktuation Basis für neue Kreativität und frische Denkansätze.